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Sehr gut besucht: Unsere Veranstaltung    „Fakten zu Marxheim 2“

21.11.19

Sehr gut besucht: Unsere Veranstaltung „Fakten zu Marxheim 2“

Der Andrang war groß. Bis auf den letzten Platz war der große Saal im Bürgerhaus Marxheim an diesem 20. November gefüllt, darunter auch einige Stadtverordnete. Geladen haben wir, um zwei Themen zu beleuchten. Zum einen das Thema „Verkehrskonzept“, zu dem die Stadt Hofheim am 28.10.19 in der Stadthalle eine Informationsveranstaltung gegeben hatte. Zum anderen zum Thema „rechtliche Grundlagen: Was müssen Eigentümer wissen?“

Rechtsanwalt Florian Dangel, der auch Geschäftsführer des Regionalbauernverbandes Wetterau-Frankfurt am Main e.V. ist, gibt in seinem Vortrag einen Überblick über den gesamten Planungsprozess eines solch großen Bauvorhabens. Er zeigt auf, welche Schritte wann zu gehen seien und vor allem, an welchen Stellen die Öffentlichkeit einzubeziehen ist und in welchen Zeiträumen Einsprüche/Stellungsnahmen von den Bürgern möglich sind. Eindringlich ruft er die Anwesenden dazu auf, von dieser Möglichkeit der öffentlichen Beteiligung auch Gebrauch zu machen und sogenannte „Stellungnahmen“ an die Stadt zu richten, in denen die Bürger*Innen ihre Bedenken, Fragen oder Anliegen formulieren. Wer keine Stellungnahme abgebe, habe später keine Handhabe, gerichtlich vorzugehen, um seine Interessen durchzusetzen, erklärt der Jurist. Auch ermuntert Dangel die anwesenden Landwirte, eine landwirtschaftliche Betriebs- bzw. Betroffenheitssanalyse einzufordern, sollte die Stadt tatsächlich zu dem scharfen Schwert greifen und Enteignungen vornehmen wollen. Hier bietet der Bauernverband seinen Mitgliedern sachverständige Hilfe an. Denn Verlierer eines solchen Prozesses seien immer die Landwirte, die im Zweifel keine neuen, vergleichbaren Ausgleichflächen bekommen und deren Existenz in Gefahr geriete.

Dass Hofheim mit diesem neuen Stadtteil sehenden Auges in ein Verkehrschaos stolpert, wird durch die Ausführungen des Verkehrsexperten Dr. Uwe Conrad deutlich. Er belegt das Verkehrsgutachten der Stadt Hofheim mit großen Fragezeichen. Frank Striegl von der Firma ZIV (Zentrum für integrierte Verkehrssysteme) hatte es am 28.10.19 in der Stadthalle der Öffentlichkeit vorgestellt. Gerne hätte Conrad sich mit dem Gutachten selbst auseinander gesetzt. Auf Nachfrage von der BI wird von der Stadt sogar bestritten, dass es ein solches Gutachten gibt. Und somit beschränken sich die Ausführungen Conrads auf den Powerpoint-Vortrag Striegls. Verkehrsexperte Conrad wundert sich, warum man die Zahlen für die Verkehrsberechnung so gewählt habe, als sei Marxheim 2 eine reine Schlafstadt. Das Gutachten rechne mit nur zwei Einwohnern pro Wohneinheit, betont der Verkehrsexperte, was bei einem Familienstadtteil zu wenig sei. Zudem seien die Verkehrsmengen, die man zugrunde gelegt habe, unvollständig, da man beispielsweise Besucher, Paketdienste oder die Müllabfuhr nicht einbezogen habe. Auch sei verwunderlich, dass man nur den Verkehr innerhalb Marxheims gezählt habe. Weder habe man den Verkehr in Hofheim selbst einbezogen, noch geprüft, ob die Verkehrsknoten, also die Brücke auf der Rheingaustraße oder die L3011, den zusätzlichen Verkehr meistern können. Der Verkehrsplaner beklagt in Hofheim einen typischen Fehler von Stadtplanern. Zuerst werde gebaut und dann überlegt, wie man die dadurch auftretenden Verkehrsprobleme bewältigt. Umgekehrt wäre es deutlich einfacher.

Wir sind sehr zufrieden mit dem Inhalt und der Resonanz der Veranstaltung. Unser Ziel, die Bürger über Probleme bei der Entwicklung und dem Bauvorhaben von Marxheim 2 zu informieren, wurde vollständig erreicht. Wir wollen auf diesem Weg weitergehen!

 

Download: Vortrag RA Florian Dangel

Download: Vortrag Verkehrsexperte Dr. Uwe Conrad

 

> weitere offizielle Berichte über unser Veranstaltung

 

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