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04.02.19

Gespräch mit Friederike Röhr

Am 04 Feb. 2019 traf die BI die Bürgermeisterkandidatin Frau Röhr (parteilos) in Diedenbergen, um ihre Stellungnahme zu den geplanten Baumaßnahmen „Marxheim 2“ zu erfahren.

Frau Röhr vertritt den Standpunkt, dass letztendlich die Investoren die Hauptnutznießer der Baumaßnahmen sein werden. Da sie erst relativ neu in der Bürgermeisterwahl kandidiert, sei sie noch nicht so mit Detailfragen vertraut wie Kollegen, die schon im Magistrat sitzen. Dennoch oder vielleicht auch deshalb formulierte sie klar ihre Erwartungshaltung, vor allem die Bürger zu erreichen und gezielt auf deren Bedürfnisse einzugehen. Die BI fühlte sich mit diesen Statements unterstützt, das Wohl der Marxheimer Bürger ins Zentrum der Bemühungen zu stellen und nicht unerfüllbare Erwartungen wecken.

Frau Röhr war offen, auch nach anderen Lösungen und Alternativflächen zu suchen, bzw. die Nachverdichtung zu prüfen. Auch im Verkehrsbereich sieht sie große Probleme. Sie möchte auch die jungen Hofheimer Bürger in Hofheim behalten und Wohnmöglichkeiten schaffen. Wie das allerdings zu lösen ist, wenn der Markt die Preise regelt, war von ihr nicht zu erfahren.

Die BI vertritt an dieser Stelle die Auffassung, dass Wohnraum durchaus auch ohne zusätzliche Luxusbebauung oder eben 6 - 8 geschossige Wohnungsbauten geschaffen werden kann. Laut dem Geschäftsbericht von 2016 der Hofheimer Wohnungsbaugesellschaft verfügt sie über 1800 Wohnungen, bei einer durchschnittlichen Umzugsquote in Hessen von 7,8%, stehen der HWB also jährlich mindestens 100 Wohnungen zur freien Vergabe zur Verfügung. Gemeinsam mit der Stadt Hofheim und deren Unterstützung sollte es also möglich sein, anerkannten Bedürftigen eine bezahlbare Bleibe zu verschaffen. Wenn dies nicht geschieht, liegt die Vermutung nahe, dass Renditeerwartungen der HWB bzw. der Stadt dem entgegenstehen.

Insgesamt schätzte Frau Röhr die Bebauung als „fragwürdig“ ein, was durchaus die Zustimmung der Bi trifft.

Die BI schätzte die Beschwichtigungstexte und das diffuse Verbreiten von Erwartungen seitens der Stadtverwaltung als ganz klar kritisierbar ein, siehe hier den Artikel im Hofheimer Stadtspiegel, unterschrieben vom Magistrat. (Dialog zur Vorplanung für das Neubaugebiet „Marxheim II“)

Frau Röhr teilte mit, dass Sie andere Vorstellungen habe, Menschen zu hören und informierte uns, dass sie in den nächsten Tagen einen Wunschzettel an alle Bürger*innen verteile. Kreativer Wahlkampf bezeichnet sie es. Wir sind gespannt, wie sich Menschen einbringen. Auf jeden Fall, mal etwas neues, um Bürger zu hören, als Wahlprogramme einfach vorzustellen. Ist es das, was Politik braucht? Mehr auf Bürger einzugehen, sich für die Interessen der Bürger in Hofheim einzusetzen, die sie vertreten, als stur an ihren Wahlprogrammen festzuhalten?

Die BI dankt Frau Röhr für das Gespräch und ist auf weitere Gespräche mit den Bürgermeisterkandidaten gespannt und wird zeitnah berichten.


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