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12.03.19

Gespräch mit Andreas Nickel

Herr Nickel folgte der Einladung der BI zum Informationsaustausch zum geplanten Baugebiet. Die BI bedankt sich für den konstruktiven und informativen Austausch mit Herrn Nickel, Herrn Tadewald dem Vizefraktionschef der Freien Wähler und Frau Stengel als stellvertretende Ortsvorsteherin von Marxheim.

Herr Nickel verfolgt einen pragmatischen Ansatz, strebt Kompromisslösungen zwischen den gegensätzlichen Standpunkten der Stadt und der BI an. Den Einsatz der BI betrachtet Herr Nickel als nützlich.

Er sieht Marxheim 2 für erforderlich, da er in der Nachverdichtung nur begrenzte Alternativen sieht. Um einen Konsens zu finden, kann er sich eine Reduzierung auf 1000 oder 1500 Einwohner für den neuen Stadtteil vorstellen. Das bedeutet auf 50% und weniger der geplanten Bebauung zuzusteuern. Auf die Frage nach der Geschosshöhe antwortete Herr Nickel: „4-Stöckige Bauweise sei für ihn in Ordnung, 6-Stöckige Bauweise könne er sich nicht vorstellen." Eine Reihenhausbebauung sieht er in Teilen als Möglichkeit.

Die Aufteilung der geplanten Bebauung sollte 1/3 für Menschen mit mittlerem Einkommen, 1/3 als sozial geförderter Wohnungsbau und 1/3 mit großzügigeren Zuschnitten im gehobenen Preissegment sein.

Berücksichtigt werden sollte auch eine gemischte Bewohner- und Altersstruktur, gerade um auch das Marxheimer Orts-, Vereins-und Gemeindeleben sowie die Gastronomie zu bereichern.

Auf die Frage, was für Ihn bezahlbarer Wohnraum bedeute, antwortete Herr Nickel, wenn man deutlich unter 10 Euro/qm bliebe, idealerweise um die 7€/qm. Ob dies allerdings bei den Grundstückspreisen realistisch ist, sieht die BI fraglich.

Gibt es überhaupt Wohnungsnot?

Hohe Nachfrage nach attraktiven Orten wie Hofheim bedeutet noch lange keinen Notstand, sondern spricht eher für den Erhalt dieser Ortstruktur und seiner Naherholungsflächen. Wir als BI hören immer wieder von Bürgern, dass die Hofheimer Wohnungsbau (HWB) freistehende Wohnungen hätte (z.B. Frankfurter Straße), wo Wohnungen bereits über mehrere Jahre leer stehen und nicht ihre Möglichkeiten für sozialgeförderte Wohnungen voll ausschöpfe (in diesem Zusammenhang wird z.B. Capitol 2 genannt).

Herr Nickel sagt dazu: „Die Geschäftsprozesse der HWB sind hinreichend transparent und er bringt klar zum Ausdruck, dass die HWB keinesfalls Mietflächen dem Markt vermeidbar vorenthält.“

Herr Nickel erkennt, dass die Landwirtschaft in Marxheim eine Rolle spielt. Er sieht auch, dass sich der Ankauf der Grundstücke als schwierig gestalten könnte, da die Stadt Hofheim in diesem Gebiet keine Flächen besitzt. Dies sieht auch Herr Tadewald als Dilemma der Stadt.

Herr Nickel sagte: „Viele der Grundstückseigentümer hätten eine Marxheimer Identität und ihnen sei die Erhaltung der Landschaft und der Ursprünglichkeit der Flächen wichtig. Ein Enteignungsszenario sieht er nicht als realistisch an. Das wolle er auf keinen Fall.“

Die zukünftige Verkehrsbelastung im geplanten Umfang sieht er ebenso kritisch wie die BI. Das vorhandene Verkehrssystem von Marxheim nach Hofheim sei jetzt bereits überlastet. Trotz Nachhaltigkeitsdenken und ökologischem Bewusstsein wird ein neues funktionierendes Verkehrskonzept erforderlich sein. Ohne ein neues Verkehrskonzept könne Marxheim 2 nicht realisiert werden. Eine weitere Brücke zur Rheingaustraße, nicht nur für Fahrradfahrer und Fußgänger, sondern auch für den Autoverkehr sei erforderlich. Aber mindestens müsse man eine Südtangente realisieren, die auf die L3011 trifft.

Generell schätzt er die Einflussmöglichkeiten der BI durchaus positiv ein und bietet Zusammenarbeit an. Sein Angebot ist Unterstützung beim Abschichtungs Prozess von der geplanten Baugebietsgrößenordnung und der Umsetzung von Absicherungsmaßnahmen, die die spätere Rücknahme von Versprechungen verhindern soll.

Zusammengefasst schätzt die BI die Ideen und die Vorgehensweise von Herrn Nickel als wichtigen prozessbegleitenden Beitrag ein.

Übere weitere Gespräche mit den Bürgermeisterkandidaten werden wir zeitnah berichten.


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